Österreichs Fußballer erzielten zum zweiten Mal bei der Europameisterschaft in Deutschland drei Tore. In ihrem dritten Spiel des Turniers besiegten sie die Niederlande mit 3:2 und gewannen sensationell die Gruppe D vor Frankreich. Das Siegtor erzielte Kapitän Sabitzer zehn Minuten vor Schluss. Wenn die tschechische Nationalmannschaft am Mittwoch die Türkei besiegt, wird sie wahrscheinlich im Achtelfinale auf Österreich treffen. Auch die Niederlande ziehen als eines der vier besten Teams auf den dritten Plätzen in die Play-offs ein.
Die Österreicher führten dreimal, aber erst das dritte Tor war der Siegtreffer. Die Niederländer glichen kurz nach der Halbzeit zum ersten Mal aus, als Gakpo mit einem präzisen Schuss traf. Zum zweiten Mal glichen sie kurz vor Schluss aus, als Depay nach einer Vorlage von Weghorst den Ball schnell ins Netz beförderte. Doch kurz darauf kassierten sie ein weiteres Tor.
Kurioserweise erzielten die Niederländer zwei Eigentore. Zu Beginn des Spiels lenkte der zurückkehrende Stürmer Malen eine Flanke ins eigene Netz, da er den Ball mit einem langen Bein spielte. Eine Stunde später köpfte Schmid, und Verteidiger De Vrij versuchte, den in Richtung Tor gehenden Ball zu klären, lenkte ihn aber heftig in die entgegengesetzte Richtung des Tores. Laut offizieller Statistik wurde das Tor jedoch Schmid zugeschrieben.
Auf Sabitzers drittes Tor konnten die Niederländer nicht mehr reagieren. Ihre Leistung war enttäuschend, besonders die Abwehr ließ oft zu wünschen übrig. Beide Mannschaften trafen auch beim letzten Europameisterschaftsturnier aufeinander, bei dem die in Orange gekleidete Mannschaft mit 2:0 gewann. Aber dieses Jahr sind die Österreicher stärker.
Bereits im ersten Spiel setzten sie Frankreich unter Druck, das nur durch ein Eigentor des Verteidigers Maximilian Wöber gewann. Gegen Polen setzten sich die Schützlinge von Trainer Ralf Rangnick durch und feierten einen 3:1-Triumph. Auch den Niederländern schenkten sie drei Tore ein. Diese besiegten nur Polen und spielten gegen Frankreich im bisher langweiligsten Spiel des Turniers 0:0.
Die Österreicher treffen im Achtelfinale auf den Zweitplatzierten der Gruppe F, was die Türkei, Tschechien oder Georgien sein können. Dies wird am Mittwoch entschieden, wobei den Türken gegen die Tschechen ein Unentschieden reicht. Auch die Georgier könnten Gegner der Österreicher werden, wenn sie Portugal mit einem höheren Unterschied besiegen als die Tschechen die Türken.
Für die Niederländer war es ein außergewöhnliches Spiel. Sie traten genau 36 Jahre nach ihrem Europameisterschaftsgewinn 1988 in Deutschland an. Die Feier gelang ihnen jedoch überhaupt nicht, während die Österreicher eine lange Serie durchbrachen. Zuletzt besiegten sie ihren Gegner am Dienstag im Jahr 1990, seitdem verloren sie alle sieben Begegnungen.
Malen stellte in der 6. Minute einen ungewollten Rekord auf, indem er das schnellste Eigentor in der Geschichte der Europameisterschaften erzielte. Zwei Drittel aller Eigentore in der Geschichte des Turniers fielen bei den letzten beiden Meisterschaften.
Der Favorit erwachte nach einer schwachen Leistung in der ersten Halbzeit erst nach der Pause. Der eingewechselte Simons bereitete Gakpos zweiten Turniertreffer vor. Die Österreicher waren jedoch bestens vorbereitet: Grillitschs Rückpass fand Schmid auf Höhe des Elfmeters, und dessen Kopfball lenkte De Vrij ins eigene Netz.
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Die Niederländer glichen noch einmal aus. Gakpos Flanke verlängerte Weghorst per Kopf auf das Fünfmeterraum, wo Depay den springenden Ball schnell ins Tor schoss. Das Video bestätigte, dass er den Ball bei der Annahme nicht mit der Hand spielte. Nach einer schnellen Kombination entschied jedoch Sabitzer das Spiel, als er aus spitzem Winkel unter die Latte schoss und den Gruppensieg sicherte.
Die Österreicher wissen also, dass sie im Achtelfinale am Dienstag, den 2. Juli, in Leipzig gegen den Zweitplatzierten der Gruppe F antreten werden. Die Niederländer zogen als Drittplatzierte weiter und müssen auf den Namen ihres Gegners warten.
